Mittwoch, 14. November 2012

Retina ist kein Mädchen

Dieser Satz beschäftigt mich schon den ganzen Urlaub. Er hat überhaupt nichts mit dem Cachen zu tun. Aber seit ich ihn am Zeitungskiosk in FRA gelesen habe, bekomme ich ihn wie einen kleinen lästigen Ohrwurm nicht mehr aus meinem Kopf.
Retina ist also kein Mädchen.

Über Nacht hatte es gewittert. Ein fürchterlich heftiger Gewitterregen hatte uns Heimgesucht. Die letzten Regentropfen begleiteten mich und Frau Knuddel am Morgen noch auf dem Weg zum Frühstück. Die Liegen waren noch feucht und das Thermometer durfte die 30° Grad noch nicht erreicht haben. Was macht man also an so einem scheußlichen kalten Urlaubstag? Man hebt die Stimmung und geht cachen. Mit gehen war allerdings auch wirklich gehen gemeint.
Bäche, Teiche, Seen, Inseln, Ozeane, ja alle haben diese hinterlistige Geografie eines Schweizer Käses. Man kann es praktisch schon sehen, fühlen, ja riechen das Final aber es trennen einen dennoch Welten. Mein erstes Ziel führte mich über den mir nun schon zur genüge bekannten Bergrücken der Insel. Vorbei an dem noch deaktiven Youth Camp und dem Wasserreservoir in den Bergen. An den total überlaufenen Touristenstrand im Osten von Koh Samet. Und da waren sie plötzlich wieder. Unsere Lieblingswörter vom letztem Urlaub. Massaaasch, Boattrip. Wie schön ruhig, im Gegensatz zu hier, es doch auf der Westseite der Insel ist. Jetzt mußte ich nur noch dem schneeweißen feinen Sandstrand bis zum Ende der Bucht folgen. Die Touristen hinter mir lassen und einen schmalen Trampelpfad durch das feuchte meterhohe Gras bergauf gehen, an das nordöstlichste Ende der Insel. Auf den Klippen mit der herrlichen Aussicht schoß  es mir beim Öffnen der Box vonRocky & Bullwinkle wieder durch den Kopf: Retina ist kein Mädchen.
Schnell geloggt, noch ein Abschiedsfoto mit meinem TB der unbedingt in die Sonne wollte und weiter ging es. Der nächste Cache lag genau am nordwestlichen Zipfel der Insel. Typisch. Ich mußte also einmal die komplette Stadt durchqueren. Unterwegs kam ich ganz zufällig am deaktiven Your First (or last) Cache On Koh Samet vorbei. Natürlich mußte ich mich selbst davon überzeugen das dem auch wirklich so ist und meine Vorgänger nicht einfach nur blind waren. Aber auch mir blieb die Dose leider verborgen. So folgte ich der sich schlängelten Uferstraße mehrere Kilometer immer weiter bis es, wie sollte es auch anders sein, nur noch über Klippen weiter ging. Während man auf den Felsen die aus dem Wasser ragen noch einen tollen Halt findet, so rutschig ist der Teil der sich unter Wasser befindet. An den Koordinaten befindet sich tatsächlich eine kleine Höhle. Doch trotz mehrmaligem absuchen, sogar mit Taschenlampe, konnte ich leider nichts finden. Unverrichteter Dinge mußte ich den langen Heimweg wieder auf mich nehmen. Mittlerweile brannte auch die Sonne unerbittlich und ich war froh, als ich über den Bergrücken zurück hechelte, mir zwei Flaschen Wasser mitgenommen zu haben.

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