Es begann mit einer verrückten Idee, mehr
einem Witz. Wenn wir schon in Florida Urlaub machen würden, dann
könnten wir doch mal einen kurzen Abstecher auf die Bahamas unternehmen.
Das Land hab ich nämlich noch nicht...
Ein paar Monate später fanden SunnySu
und ich uns dann in einer kleinen Propellermaschine mit Ziel Bahamas
wieder. Eines muss ich sagen: so eine kleine Flugzeugtoilette hab
auch ich noch nicht gesehen.
Unser Plan sah vor, dass wir uns am
Flughafen einen Mietwagen nehmen und anschliessend eine Unterkunft
suchen würden. Auf dem Weg würde dann, rein zufällig, auch ein
Cache liegen, den wir loggen könnten.
Mit diesem Plan landeten wir auf dem
North Eleuthera International Airport.
Das erste was wir
feststellten: viel größer als meine Wohnung ist das Terminal nicht!
Zweitens: Mietwagen? Fehlanzeige. Auch
den von mir beredeten Geldautomaten, den es an jedem Flughafen gibt,
suchten wir vergeblich.
Unablässig wurden wir in der
Zwischenzeit von diversen Taxifahrern belagert, die es sehr erheiterte, dass wir noch kein Zimmer gebucht hatten. Zu horrenden
Preisen wollten sie uns zu Unterkünfen und Verleihstationen fahren. Diese Abzocke konnten sie mit anderen Touris durchziehen, aber nicht mit uns! Wir waren ja bestens vorbereitet und hatten eine Liste mit Telefonummern von
zahlreichen Mietwagenfirmen.
Zehn Minuten später mussten wir leider feststellen, dass mein Mobilfunkprovider wohl kein
Roamingabkommen abgeschlossen hatte und sich via Skype auch niemand erreichen ließ. Wie wir
erfuhren war das Telefonnetz auf Grund eines kürzlichen Hurrikans
immer noch gestört.
Langsam gingen uns die Optionen aus, so
dass wir uns wohl oder übel doch zu einem Motel fahren ließen.
Die Zimmer waren ganz in Ordnung, nur
lag es recht weit ab von allem anderen. Ein Mietwagen wurde uns auch
angeboten. Für die alte, klapprige und verbeulte Schrottkiste wollte man
noch stolze 75 Dollar!
Und man war keineswegs bereit sich auch
nur einen Dollar runter handeln zu lassen.
Das war uns etwas viel und wir
beschlossen, dass wir lieber zentral wohnen und auf das Auto
verzichten wollten.
Unser Taxifahrer sollte uns nach
Gregorytown fahren, wo es mehr Unterkünfte gäbe und wir Bars und
Restaurants zu Fuß erreichen könnten, wie wir ihm erklärten.
Seinen verwirrten Gesichtsausdruck und
seine Aussage, er kenne da nur eine Unterkunft und wenn die
ausgebucht sei, würden wir wieder hier landen, nahmen wir zur
Kenntnis. Aber auf solche Tricks fallen wir natürlich nicht herein.
In der "Stadt" angekommen,
waren wir uns zunächst sicher, dass er uns in einen Vorort gebracht
hat. Verfallene Häuser, Schrotthaufen, Hühner auf der Straße. Doch
das war wirklich "Downtown".
Wenigstens die Unterkunft gefiel uns und
es gab sogar noch ein freies Zimmer. Wobei es sich um eine individuell
gestaltete Hütte handelte.
Das nächste Problem ließ nicht lange
auf sich warten. Der ursprünglich geplante Cache war nun fast 8 km
entfernt, der nächste 4,5 km.
Wir beschlossen dieses Problem zu
vertagen und erkundeten stattdessen die "Stadt".
Bauten wie diese interessante Kombination aus
Polizei, Post und Krankenhaus ließen uns an der Infrastruktur der Insel zweifeln.
SunnySu versuchte derweil
herauszufinden, ob wir uns auf der Insel-Hauptstraße befänden oder ob es hier
eine Ortsumgehung gäbe. Fünfzehn Minuten später wussten wir, dass es auf der gesamten Insel nur eine einzige Straße gibt.
Auf der Suche nach etwas Essbarem
gelang es uns schon bald normale Häuser von Geschäften zu
unterscheiden. In allen Läden wurden wir begrüßt mit: “New in
town?”. Offensichtlich fielen wir auf.
Wir fanden einen Supermarkt-Imbiss und
bestellten bei strahlendem Sonnenschein Burger. Definitv kein Fast Food, denn es dauerte ewig. Bei der Getränkebestellung erfuhren wir, dass wir unser Bier im Liquor Store am Ende der Straße holen sollten.
Beim Einbruch der Dämmerung servierte uns die gemütliche Bahama-Mama endlich unsere Burger und wir genossen die Aussicht auf den Friedhof von Gregorytown.